Es ist mal wieder dringend Zeit zu berichten!
Bulugha
Seit 6 Wochen arbeite ich jetzt zusammen mit Luise als Sportlehrer an der Bulugha Farm School, 25km außerhalb East Londons.
Die Schule ist wunderschön gelegen, grenzt direkt an einen Game Park, sodass man nicht selten Giraffen oder Zebras aus nächster Nähe am Schulzaun sieht.
Die Bulugha ist eine kleine Grundschule mit nur 200 Schülern. Die Schule wurde während der Apartheid gebaut, um die Kinder der Farmarbeiter zu unterrichten. Und auch jetzt noch kommen die ausschließlich schwarzen Schüler aus armen, ländlichen Gebieten. Wir unterrichten die Jahrgangsstufen R (sowas wie Vorschule) bis Grade 7. Mittwochs kümmern wir uns um die älteren Schüler, Donnerstags haben wir die Kleinen.
Und ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich die „Arbeit“ genieße! Gerade die Kleinen sind so unglaublich süß, das Lachen und die Freude über meine Anwesenheit ansteckend.
Obwohl ich zugeben muss, dass der erste Tag mit den jüngeren ein wenig schwierig war, als ich ein wenig überfordert in die fragenden Gesichter von 89 Schülern im Alter von 4-8 Jahren aus Grade R- 3 blickte, von denen nicht einer Englisch konnte.
Doch mittlerweile fällt es mir echt leicht, mit den Kindern umzugehen und ich wundere mich jedes Mal aufs Neue, wie leicht man kommunizieren kann, ohne die selbe Sprache zu sprechen.
So ist der Donnerstag inzwischen zu meinem neuen Lieblingstag geworden.
Vorletzte Woche habe ich einen Fußballtag organisiert, wo die Schüler verschiedene Stationen (Dribbling, Passen, Torschuss, Kopfball, Ball hochhalten, Fußball-Golf) absolvieren mussten. An jeder Station wurden die Resultate festgehalten, sodass sich die Schüler untereinander vergleichen konnten.
Der Tag war echt erfolgreich: die Kinder und wir Freiwillige hatten echt viel Spaß.
Einen ähnlichen Handballtag hatte ich bereits mit den Freiwilligen in Port Alfred gemacht, Sporttage in Coffee Bay, Berlin und P.E. werden folgen.
Hier ein paar Bilder:
Bilder aus Port Alfred:
Das Soweto-Derby
Dann war ich in letzter Zeit auch viel unterwegs.
Angefangen mit einem Wochenende mit Lenny, Lennart und Marius in Johannesburg, um uns das Soweto-Derby (Orlando Pirates gegen Kaizer Chiefs) anzusehen.
Die beiden Mannschaften sind die mit Abstand populärsten Fußballteams in Südafrika, das ganze Land teilt sich quasi in Chiefs und Buccaneers.
Und so war das Stadion dann auch mit 95 000!!! Zuschauern ausverkauft. Die Stimmung war echt unglaublich. Nach jeder Chance wurde wie wild in die Vuvuzela geblasen und getanzt.
Plötzlich fingen alle gleichzeitig an in die Luft zu springen, sodass bei der Landung die ganze Tribüne bebte.
Und es war erstaunlich friedlich! Nach dem Spiel feierten alle gemeinsam (da beide Teams aus Soweto kommen, müsse man doch zusammenhalten) und man wünschte sich Glück für die nächsten Spiele.
Man könnte uns für verrückt halten, 2000km für ein einzelnes Spiel gereist zu sein, dass von der Qualität her einer guten Landeskligabegegnung glich.
Die Atmosphäre wird aber noch lange in unserem Gedächtnis bleiben, sodass sich unser Ausflug auf jeden Fall gelohnt hat.
Johannesburg an sich hat mir nicht so gut gefallen. Insgesamt wirkte die Stadt sehr grau und eintönig.
Und auch der Verkehr ist ein wenig gewöhnungsbedürftig: In der Innenstadt gibt es fast nur Einbahnstraßen, die dann aber 4- oder 5-spurig sind.
Besuch
Direkt nach nach dem Wochenende ging es dann bis Mittwoch auf Seminar.
Am Mittwoch durfte ich dann voller Freude meinen Kumpel Marv in Empfang nehmen.
Nach zwei Tagen in East London ging es dann für 5 an die Wildcoast nach Coffee Bay. Dort hatten wir traumhafte Wanderungen entlang der wunderschönen Küste, mit Hummer überm Lagerfeuer, entspannte Tage bei strahlenden Sonnenschein am Strand und harte Gefechte beim Billard im örtlichen Backpackers.
Anschließend ging es dann wieder für 2 1/2 Tage nach East London, wo ich Marv ganz stolz meine Fußballmannschaft präsentieren konnte, ehe wir uns am Samstag ein Auto mieteten, um Nemo in Port Elizabeth zu besuchen.
Gemeinsam gings dann noch am selben Tag in den Surferort Jeffrey’s Bay, in dem die ganzen Outletstores der Surfermarken leider schon geschlossen hatten. So entschieden wir uns spontan zu einem nahe gelegenen Wasserfall zu fahren, wo man per Seilbahn ins Wasser rutschen konnte.
Und da Safari bei einem Afrika-Urlaub auch nicht fehlen darf, machten Marv und ich uns dann am Sonntag in den Addo Elephant National Park auf.
Zum Abschluss ging es für die letzten Tage nach Kapstadt.
Nach 11-stündiger Busfahrt im Backpackers angekommen, entschlossen wir uns nach einer Tasse Tee/Kaffee den Tafelberg zu erklimmen.
In den kommenden Tagen fuhren wir an die Strände in Muizenberg und Camps Bay, sowie an das Kap der Guten Hoffnung.
Le Chef, ich bin dir unendlich dankbar für die geilen 2 1/2 Wochen!
Es war unglaublich schön, dich nach so langer Zeit endlich wiedergesehen zu haben!!! 🙂
Nach dem ganzen Reisen bin ich jetzt aber auch ganz froh, mal wieder ein wenig Alltag zu haben.
Meine Fußballjungs bereite ich gerade auf die neue Saison vor, die nach Ostern beginnt. Und auch selbst versuche ich fit zu werden, trainiere 3-4 Mal die Woche in der Herrenmannschaft meines Vereins und im Uniteam. Denn dieses Wochenende findet hier in East London ein riesiges Osterturnier mit 32 Mannschaften aus ganz Südafrika statt, auf das schon alle hinfiebern.
Auf ein schönes Osterfest!
Sala kakuhle