Von Bulugha, dem Soweto-Derby und Besuch aus Deutschland

Es ist mal wieder dringend Zeit zu berichten!

Bulugha
Seit 6 Wochen arbeite ich jetzt zusammen mit Luise als Sportlehrer an der Bulugha Farm School, 25km außerhalb East Londons.
Die Schule ist wunderschön gelegen, grenzt direkt an einen Game Park, sodass man nicht selten Giraffen oder Zebras aus nächster Nähe am Schulzaun sieht.
Die Bulugha ist eine kleine Grundschule mit nur 200 Schülern. Die Schule wurde während der Apartheid gebaut, um die Kinder der Farmarbeiter zu unterrichten. Und auch jetzt noch kommen die ausschließlich schwarzen Schüler aus armen, ländlichen Gebieten. Wir unterrichten die Jahrgangsstufen R (sowas wie Vorschule) bis Grade 7. Mittwochs kümmern wir uns um die älteren Schüler, Donnerstags haben wir die Kleinen.
Und ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich die „Arbeit“ genieße! Gerade die Kleinen sind so unglaublich süß, das Lachen und die Freude über meine Anwesenheit ansteckend.
Obwohl ich zugeben muss, dass der erste Tag mit den jüngeren ein wenig schwierig war, als ich ein wenig überfordert in die fragenden Gesichter von 89 Schülern im Alter von  4-8 Jahren aus Grade R- 3 blickte, von denen nicht einer Englisch konnte.
Doch mittlerweile fällt es mir echt leicht, mit den Kindern umzugehen und ich wundere mich jedes Mal aufs Neue, wie leicht man kommunizieren kann, ohne die selbe Sprache zu sprechen.
So ist der Donnerstag inzwischen zu meinem neuen Lieblingstag geworden.
IMG_9693 IMG_9690 IMG_9689 IMG_9620

Vorletzte Woche habe ich einen Fußballtag organisiert, wo die Schüler verschiedene Stationen (Dribbling, Passen, Torschuss, Kopfball, Ball hochhalten, Fußball-Golf) absolvieren mussten. An jeder Station wurden die Resultate festgehalten, sodass sich die Schüler untereinander vergleichen konnten.
Der Tag war echt erfolgreich: die Kinder und wir Freiwillige hatten echt viel Spaß.
Einen ähnlichen Handballtag hatte ich bereits mit den Freiwilligen in Port Alfred gemacht, Sporttage in Coffee Bay, Berlin und P.E. werden folgen.

Hier ein paar Bilder:
IMG_9988 IMG_9983 IMG_9955 IMG_9905 IMG_9895
Bilder aus Port Alfred:
IMG_9467 IMG_9479 IMG_9498 IMG_9513

Das Soweto-Derby
Dann war ich in letzter Zeit auch viel unterwegs.
Angefangen mit einem Wochenende mit Lenny, Lennart und Marius in Johannesburg, um uns das Soweto-Derby (Orlando Pirates gegen Kaizer Chiefs) anzusehen.
Die beiden Mannschaften sind die mit Abstand populärsten Fußballteams in Südafrika, das ganze Land teilt sich quasi in Chiefs und Buccaneers.
Und so war das Stadion dann auch mit 95 000!!! Zuschauern ausverkauft. Die Stimmung war echt unglaublich. Nach jeder Chance wurde wie wild in die Vuvuzela geblasen und getanzt.
Plötzlich fingen alle gleichzeitig an in die Luft zu springen, sodass bei der Landung die ganze Tribüne bebte.
Und es war erstaunlich friedlich! Nach dem Spiel feierten alle gemeinsam (da beide Teams aus Soweto kommen, müsse man doch zusammenhalten) und man wünschte sich Glück für die nächsten Spiele.
Man könnte uns für verrückt halten, 2000km für ein einzelnes Spiel gereist zu sein, dass von der Qualität her einer guten Landeskligabegegnung glich.
Die Atmosphäre wird aber noch lange in unserem Gedächtnis bleiben, sodass sich unser Ausflug auf jeden Fall gelohnt hat.
Johannesburg an sich hat mir nicht so gut gefallen. Insgesamt wirkte die Stadt sehr grau und eintönig.
Und auch der Verkehr ist ein wenig gewöhnungsbedürftig: In der Innenstadt gibt es fast nur Einbahnstraßen, die dann aber 4- oder 5-spurig sind.
IMG_9793IMG_9822IMG_9813

 Besuch

Direkt nach nach dem Wochenende ging es dann bis Mittwoch auf Seminar.
Am Mittwoch durfte ich dann voller Freude meinen Kumpel Marv in Empfang nehmen.

Nach zwei Tagen in East London ging es dann für 5 an die Wildcoast nach Coffee Bay. Dort hatten wir traumhafte Wanderungen entlang der wunderschönen Küste, mit Hummer überm Lagerfeuer, entspannte Tage bei strahlenden Sonnenschein am Strand und harte Gefechte beim Billard im örtlichen Backpackers.
IMG_0069 IMG_0231 IMG_0209 IMG_0201 IMG_0168 IMG_0129 IMG_0120 IMG_0115 IMG_0111 IMG_0104 IMG_0095 IMG_0084

IMG_0158

Suchbild 2.0

Anschließend ging es dann wieder für 2 1/2 Tage nach East London, wo ich Marv ganz stolz meine Fußballmannschaft präsentieren konnte, ehe wir uns am Samstag ein Auto mieteten, um Nemo in Port Elizabeth zu besuchen.
Gemeinsam gings dann noch am selben Tag in den Surferort Jeffrey’s Bay, in dem die ganzen Outletstores der Surfermarken leider schon geschlossen hatten. So entschieden wir uns spontan zu einem nahe gelegenen Wasserfall zu fahren, wo man per Seilbahn ins Wasser rutschen konnte.
IMG_0274

Und da Safari bei einem Afrika-Urlaub auch nicht fehlen darf, machten Marv und ich uns dann am Sonntag in den Addo Elephant National Park auf.

IMG_0398 IMG_0366 IMG_0340 IMG_0318 IMG_0304 IMG_0303 IMG_0294

 

Zum Abschluss ging es für die letzten Tage nach Kapstadt.
Nach 11-stündiger Busfahrt im Backpackers angekommen, entschlossen wir uns nach einer Tasse Tee/Kaffee den Tafelberg zu erklimmen.
In den kommenden Tagen fuhren wir an die Strände in Muizenberg und Camps Bay, sowie an das Kap der Guten Hoffnung.

Le Chef, ich bin dir unendlich dankbar für die geilen 2 1/2 Wochen!
Es war unglaublich schön, dich nach so langer Zeit endlich wiedergesehen zu haben!!! 🙂

IMG_0445IMG_0424IMG_0441IMG_0555 IMG_0508 IMG_0484

 

Nach dem ganzen Reisen bin ich jetzt aber auch ganz froh, mal wieder ein wenig Alltag zu haben.
Meine Fußballjungs bereite ich gerade auf die neue Saison vor, die nach Ostern beginnt. Und auch selbst versuche ich fit zu werden, trainiere 3-4 Mal die Woche in der Herrenmannschaft meines Vereins und im Uniteam. Denn dieses Wochenende findet hier in East London ein riesiges Osterturnier mit 32 Mannschaften aus ganz Südafrika statt, auf das schon alle hinfiebern.
Auf ein schönes Osterfest!
Sala kakuhle

 

 

 

 

 

 

Frohes Neues- besser spät als nie!

Euphorisiert von meinem ersten Tag als Sportlehrer in meiner neuen Schule und der Nachricht, dass ich meinen Kumpel Marv nach anderthalb Jahren bald wiedersehen darf, kann ich mich jetzt endlich dazu motivieren, den längst fälligen Eintrag zu meinem Urlaub zu schreiben.

Am 28.12. ging es los. Nach chaotischer Anreise (der Bus hatte 5 Stunden Verspätung;  blieb für 2 Stunden mitten auf der Straße liegen, weil der Busfahrer vergaß zu tanken; ein Baby kotzte auf einen unserer Sitze; Kakerlaken; Klimaanlage auf gefühlten -20°; Platzmangel zwischen den dicken afrikanischen Mamas…) kamen wir dann letzten Endes dann doch heile in Kapstadt an.

Nach Ausflügen zum Kap der Guten Hoffnung, in einen wunderschönen botanischen Garten, zu Stränden mit türkisem, kristallklarem und leider viel zu kaltem Wasser,  dem harten Aufstieg auf den Tafelberg mit traumhaften Ausblick über die gesamte Stadt, einer Sonnenuntergangswanderung auf den Lion’s Head, von dessen Gipfel wir einen noch spektakuläreren 360°-Panorama-Ausblick hatten und lustigen Nächten auf der Long Street und einer unvergesslichen Silvesternacht mit fast allen Südafrika-Freiwilligen, brachen wir ein wenig wehmütig zu unserem Roadtrip auf.
Ich persönlich war total fasziniert von der Vielseitigkeit Kapstadts. Zum Einen von der Mischung aus Großstadt und Natur mit den vielen traumhaften Stränden, den eindrucksvollen, von überall sichtbaren Bergen und dem vielen Grün. Zum anderen gesellschaftlich: In Kapstadt erlebte ich das erste Mal ein Miteinander und nicht nur ein Nebeneinander der unterschiedlichsten Kulturen. Einzig die vielen Touristen haben ziemlich genervt.

IMG_7735

Unser meistgenutztes Verkehrsmittel: das Minitaxi.
Nach dem Motto: „Einer geht noch!“ bis zum Platzen voll, aber dafür unschlagbar günstig!

IMG_7255

IMG_7302 Mit dem Zug zum Strand in Muizenberg

IMG_7568

Kirstenbosch: Gilt als weltweit einer der schönsten Gärten- zurecht!

IMG_7444

Sonnenuntergang vom Lion’s HeadCIMG0757IMG_7504

IMG_7587

Bo-Kaap

IMG_7646

Camps Bay an Neujahr- Noch nie so einen überfüllten Strand gesehen 😀

IMG_7677

IMG_7708 Strand zwischen Cape Point und Kap der Guten Hoffnung

IMG_7782

On top of Table Mountain

Für unseren Rückweg mieteten wir uns ein Auto und pünktlich zum Start unseres Roadtrips verschlechterte sich das Wetter, sodass wir unseren Plan, unterwegs nur zu zelten, nicht ein einziges Mal umsetzen konnten.
IMG_7816

Dennoch erlebten wir auf unserer Reise duch die unterschiedlichsten Landschaften (Sandstrände, steile Felsküsten, Berge, spektakuläre Wasserfälle, Mischwälder, Nadelwälder, Wüste…) eine unvergessliche Zeit.
Von Kapstadt gings nach Hermanus, wo wir Delfine beobachten konnten.
IMG_7815

Von Hermanus weiter nach Mosselbay zum Surfen.
Aus Mosselbay in die Karoo-Halbwüste nach Oudtshoorn, wo wir eine Abenteuerwanderung durch die Cango Caves machten. Diese werden zu den schönsten Höhlensystemen der Welt gezählt.

IMG_7866

IMG_7887
File:Cango Caves Oudtshoorn 3.jpg

CIMG0863

Auf der Weiterfahrt Knysna entdeckten wir eher zufällig einen 80 Meter hohen Wasserfall. Natürlich ließen wir uns die Abkühlung nicht nehmen!
IMG_7936
DCIM100GOPRO

In Knysna blieben wir dann gleich für 2 Tage. Der Ort liegt an einer riesigen Lagune in der wir schnorcheln waren.
Außerdem standen Beachsoccer und ein Besuch der größten Rastafari-Community Südafrikas auf dem Programm.

IMG_7955

Von Knysna ging es dann nach Plettenberg Bay, wo der Höhepunkt unseres Urlaubs stattfinden sollte: Ein Fallschirmsprung aus 10 000ft (Sorry Mama! :D)
DCIM100GOPRO

bla

bla 2

Anschließend hielten wir im Nature Valley im beeindruckendsten Backpackers, das ich jemals gesehen habe.
CIMG0927
IMG_8020

IMG_8078 IMG_7985

Unser nächster Halt hieß dann Tsitsikamma National Park- für mich der schönste auf unserem Roadtrip!

IMG_8142 IMG_8140
IMG_8105

IMG_8152

Weiter gings dann in den Surferort Jeffreys Bay, wo wir ein paar Lehrer besuchten, die dieses Jahr an eine unserer Schulen aufgehört hatten.
IMG_8200

Letzter Stopp war Port Elizabeth, wo wir zum Abschluss nochmal lekker (Afrikaans-Schreibweise, keine Sorge Mama :D) essen waren.
IMG_8218

Alles in allem also ein nahezu perfekter Urlaub, ich hoffe ihr seid genau so gut ins Jahr 2014 gestartet!

Frohe Weihnachten

Anlässlich der Feiertage ist es an der Zeit, meine Schreibfaulheit der letzten anderthalb Monate zu überwinden und mal wieder etwas von mir hören zu lassen.

Hier mal ein paar Updates:

Meine Fußball-Saison ist mittlerweile vorbei. Die Play Offs haben wir auf dem zweiten Platz beendet. Meine Mannschaft hat in den vergangenen Monaten eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Insbesondere im letzten Spiel, in dem sie ein 1:3 in ein 4:3 gedreht haben, haben sie richtigen Teamgeist gezeigt und mit strarkem Kombinationsfußball genau das umgesetzt, was ich von ihnen verlangt habe. Gerade wegen der sichtbaren Fortschritte und des immer besser werdenden Verhältnis zu meinen Spielern, finde ich es schade, dass die Saison jetzt schon vorbei ist.

IMG_6910IMG_6817

In der B-Strong Foundation hatte ich Samstag meinen letzten Arbeitstag in diesem Jahr. Wir haben in Areena einen Trailrun durch den Gamepark organisiert, bei dem ich dann auch die 5km selbst gelaufen bin und als dritter in Ziel kam.

In Areena war auch unser Zwischenseminar. Hauptsächlich ging es darum Erfahrungen auszutauschen, Ziele für die kommende Zeit festzulegen und sich die Motive für unserer Freiwilligenjahr wieder bewusst zu machen. Aber auch wie beim letzten Seminar standen mit einer Kanutour, einem Walk durch den Gamepark und einer Bootstour mit kurzem Stopp zum Bodyboarden und Klippenspringen wieder jede Menge Spaßaktivitäten auf dem Programm. Unvergesslich war unsere Begegnung mit der zahmen Giraffe Abby!

IMG_3272 IMG_3280

Und wo wir gerade bei Game Parks sind, hier ein paar Bilder aus dem Mpongo Game Reserve, in dem wir letzte Woche waren:

IMG_7098 IMG_7107 IMG_7130

Fast vergessen zu erwähnen hätte ich unser zweites Holiday Programm. Leider kam uns der Regen in die Quere, sodass wir es nur an drei Tagen anbieten konnten und größtenteils drin bleiben mussten. Wenn auch chaotisch (verständlich mit über 100 Kindern in einem 20 m² großem Raum) und nicht vergleichbar mit unserem letzten Ferienprogramm, war auch dieses wieder ein Erfolg. Die Kinder hatten Spaß und eine sinnvolle Beschäftigung in der Ferienzeit. Ein kleines Mädchen musste sogar weinen, als das Programm zuende war und wir nach Hause gefahren sind. Gemeinsam haben wir Tiermasken, Freundschaftsarmbänder und Jonglierbälle gebastelt (ich konnte zwei Kindern das Jonglieren beibringen), herumgetobt und kleine Spiele wie Dosenwerfen gespielt.

Erwähnenswert ist auch eine Family Function, zu der wir am Wochenende eingeladen waren. Zu Ehren des verstorbenen Vaters einer der Trainer des Triathlonprojektes wurde vor unseren Augen eine Kuh geschlachtet, die wir dann bei einem späteren Braai (Grillfest) verzehrt haben. Es war wahnsinnig spannend, weil es das erste traditionelle Fest war, bei dem ich hier mittendrin sein durfte. Während der Zeremonie konnte ich ebenfalls Zeuge werden, wie zwei junge Männer mit Gesang und Tanz empfangen wurden, die aus dem Busch gekommen waren. Eindrucksvoll! Denn das Mannwerdungsritual der Xhosa sieht vor, für 3 Wochen, komplett auf sich allein gestellt, in den Busch zu gehen und dort dann beschnitten zu werden.

IMG_7157

Hier noch ein paar weitere Bilder aus der letzten Zeit:

Besuch bei Nemo in P.E.

Besuch bei Nemo in P.E.

IMG_7045

Kekshäuschen beim Ferienprogramm in Berlin

IMG_7155 IMG_7147

SAMSUNG CAMERA PICTURES

Jetzt freue ich mich erstmal auf unseren Urlaub. Am Samstag geht es los nach Kaptadt, wo wir ins neue Jahr feiern werden. Dort bleiben wir bis zum 5. Januar. Dann startet auf dem Rückweg unser 10-tägiger Roadtrip, mit Zelten im Gepäck, entlang der Gardenroute.

Das neue Jahr wird viele Veränderungen mit sich bringen. Maxie hat sich dazu entschieden das Jahr abzubrechen und ist bereits letzte Woche zurück nach Deutschland geflogen. Nisan wechselt das Projekt und wird im nächsten Jahr in Coffee Bay arbeiten. Somit bin ich jetzt der einzige Freiwillige, der direkt in der B-Strong Foundation arbeitet. Für mich wird es in sofern eine Veränderung geben, dass ich künftig vormittags nur noch 2 oder 3 Tage im Büro arbeite. Die restlichen Tage werde ich in der 30 km entfernten Bulugha Farmschule in Areena Sportunterricht geben.

Ich freue mich schon auf die kommenden Projekte im neuen Jahr und nehme mir zum Vorsatz wieder regelmäßiger zu berichten.

Schöne Weihnachten und nen guten Rutsch ins Jahr 2014.

Ich fahre jetzt wieder an den Strand, unerträglich diese Hitze hier 😛

Peace

SAMSUNG CAMERA PICTURES

Coffee Bay

Kaum zu glauben: nun sind bereits 3 Monate vergangen und somit schon ein Viertel meines Abenteuers vorbei.
Und es gibt mal wieder was zu berichten!
Vergangene Woche war ich mit Nisan von Samstag bis Mittwoch im 600 Einwohner zählenden Coffee Bay, um auch dort Sportplätze für eine der Schulen zu errichten.
Coffee Bay liegt in der Transkei an der Wildcoast.
Kleine Geschichtsstunde: Die Transkei war eines der 10 Homelands. Die Homelands waren während der Apartheid autonom verwaltete Gebiete der Schwarzen. Die weiße Regierung zählte die Homelands nicht mehr zu Südafrika und sah die Homelands in Südafrika als eigenständige und selbständige Staaten an.
Indem der schwarzen Bevölkerung die Bürgerrechte abgesprochen wurde, drängte man sie dazu, in die Homelands zu ziehen.

Und auch heute merkt man noch die Folgen der räumlichen Trennung. Die Transkei ist wesentlich traditioneller und ruraler als das bisher erlebte Südafrika. Es gibt kaum Industrie und viel weniger Verkehr.
Dafür aber unberührte Natur soweit das Auge reicht: grüne Berge, steile Felsküsten und einsame Strände. Vereinzelt sieht man mal ein paar runde Lehmhütten und überall kreuzen Kühe, Schafe, Ziegen und Esel den Weg.
Am Samstag ging es also nach dem Lifeskillunterricht meiner Mannschaft los.
Nach vier Stunden durch dichten Nebel auf der Autobahn und einem Slalomparcour um die vielen Schlaglöcher der Dust Road und um die vielen Tiere,  die die Straße kreuzten, konnten wir uns schließlich an dem traumhaften Blick auf Coffee Bay erfreuen.
IMG_6634

CIMG0337

Blick auf Coffee Bay

IMG_6261CIMG0342

IMG_6272

Leider hatten wir am Wochenende kein Glück mit dem Wetter und so mussten wir den Ort bei Regen erkunden.
Abends saßen wir gemütlich zusammen und haben gekocht.
Am Sonntag fuhren wir zum Surfen ins benachbarte Mdumbi. Doch der Regen und die schlechten Windverhältnisse erschwerten den kleinen Ausflug.

IMG_6289

Ausblick der ersten Tage

Abends waren wir im örtlichen Backpackers und in einer kleinen Bar, um zu Billard spielen. Wir haben auch gleich einige nette Locals und Weltenbummler kennengelernt und hatten interessante Gespräche.
Der Rückweg sollte jedoch unschön werden.
Auf dem stockfinsteren Weg den Berg hinauf nach Hause (ich hatte leider keine Taschenlampe dabei) rutschte ich mit meinen Flipflops weg und blieb mit meinem Zehnagel an einem Stein hängen, sodass sich dieser hochbog.
Inzwischen ist der Nagel ganz ab, ich erspare euch jetzt mal den Anblick 😉

Am Montag ging’s dann an die Arbeit. Über Straßen, die teilweise nicht als solche zu erkennen waren fuhren wir eine Stunde zu der Schule, an der 2 der Freiwilligen arbeiten.

IMG_6314

„Straße“ zur Schule

Die Stille, der Blick in die Berge, der durch den Regen gelockerte Boden und ein paar hilfsbereite Kinder machten die Arbeit viel entspannter als bei den Plätzen zuvor. Zwischendurch aßen wir gemeinsam mit der herzlichen Schulleiterin im Lehrerzimmer, die uns auch gleich zu Diversen Festen einlud. Wir hatten einige lustige Gespräche und die Zeit verging wie im Fluge.
IMG_6320 IMG_6325 IMG_6335

Dienstag nahmen wir uns einen Tag frei, um entlang der paradiesischen Küste zum 15km entfernten „Hole in the Wall“ und zurück  zu wandern. Und wie der Zufall so wollte, spielte an diesem Tag auch das Wetter mit: 30° und strahlender Sonnenschein.
Von hier an lasse einfach mal die Bilder sprechen 🙂
IMG_6378IMG_6487CIMG0375IMG_6468IMG_6485IMG_6431IMG_6460

IMG_6424

Kuh vor ungewohntem Hintergrund

IMG_6413

Kleine Erfrischungspause 🙂

IMG_6499

CIMG0452 Hole in the Wall

IMG_6512

Suchbild- Wo ist Abou?

CIMG0460

Hole in the wall

Lagerfeuer vorm Hole

IMG_6558
IMG_6591
CIMG0354

IMG_6595

Riesiger Wasserfall

IMG_6610

Mittwoch gings dann wieder zurück nach East London. Insgesamt habe ich Coffee Bay sehr genossen. Es ist einer der schönsten, wenn nicht sogar der schönste Ort, den ich jemals gesehen habe!
Die Ruhe (außer dem Meeresrauschen und dem Zirpen der Grillen hört man nichts) hat mir glaube ich auch mal ganz gut getan. Endlich mal raus aus dem urbanen Verkehrslärm und der Hektik.
Ich habe in den vier Tagen vermutlich mehr spannende Leute kennengelernt, als in den 3 Monaten zuvor in East London und echt viele eindrucksvolle Erfahrungen gemacht.
Auf dem Markt stand beispielsweise ein Mann neben mir, der wie ein traditioneller Krieger gekleidet war, mit Gesichtsbemalungen und einem Schwert auf dem Rücken. Dieser Anblick in einem der Supermärkte in East London wäre undenkbar.
Auch sehr spannend war, dass viele Leute, die wir getroffen haben (unter anderem die ganzen Kinder der Schule) kein Englisch gesprochen haben, man sich letztlich aber doch immer verstanden hat.
Diese 4 Tage waren ein Ausflug in’s „richtige“ Afrika und ich bin mir sicher, dass das nicht mein letzter Besuch in Coffee Bay war!

Spinathon

Eeendlich finde ich mal wieder die Zeit etwas von mir hören zu lassen!

Zunächst einmal ein kurzes Update zu unserer Wohnsituation:
Vorletzten Montag sind wir spontan umgezogen. Ursprünglich sollten wir den anderen Freiwilligen nur bei ihrem Umzug helfen. Da die eine Wohnung jedoch noch nicht bezugsfertig war, jedoch schnellstens eine neue Bleibe gesucht wurde und unser Nachbarhaus gerade frei geworden war, hieß es für uns ganz unvermittelt, dass wir bis zum Abend unsere Wohnung ausräumen sollten und mit 3 anderen Freiwilligen zusammenziehen. Ich wohne nun also in einer 6er-WG und bin sehr glücklich darüber. Denn unser neues Haus ist nicht nur wesentlich größer, es hat auch einen wunderschönen Garten, ne große Terrasse und einen Pool, der allerdings noch repariert werden muss. Das einzig Negative neben dem doppelten Arbeitsweg (jetzt sind’s 30 Meter :P) ist, dass das Wlan-Signal nur bis vor unser Haus reicht.

IMG_5955[1] IMG_5956[1] IMG_5958[1] IMG_5959[1]

Letzte Woche wurde es dann auch gleich richtig voll bei uns. Von Freitag bis Sonntag fand bei uns in East London der 48hr Charity Spinathon statt, bei dem alle 33 Freiwilligen aus dem Eastern Cape mitgeholfen haben. Und so mussten wir 8 Leute aus Port Elizabeth, 4 aus Berlin, 2 aus Port Alfred und 4 aus Coffee Bay bei uns unterbringen.
Am Mittwoch begannen wir mit dem Aufbau. Wir mussten 86 Spinningbikes von verschiedenen Orten zur Hemmingways-Mall, dem Veranstaltungsort, wuchten, Registrierungstische, Zelte, Banner und die selbstentworfene Bezäunung aufbauen.

Letztlich waren wir rechtzeitig fertig und das riesige Event konnte pünktlich starten. 48 Stunden radeln für den guten Zweck.
Für 50 Rand (ca. 4€ konnte man sich für eine Stunde ein Spinningbike mieten und mitfahren.
Zusätzlich waren in Göttingen 16 Spinningbikes aufgestellt, die per Live-Stream zugeschaltet waren.
Brett saß die gesamten 48 Stunden auf dem Rad!!! Lediglich für den Gang zur Toilette verließ er sein Spinningbike auf der Bühne. Eine Wahnsinnsleistung, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich für’s Spinnen Leidenschaft aufbringen kann.  Doch getragten durch die laute Musik und die tolle Stimmung bin ich während des Events dann aber auch in den Spinningwahn verfallen. Nach 9 Stunden am Stück war für mich aber Schluss, da mein Hintern so unfassbar geschmerzt hat. Für mich ein Rätsel, wie man das 48 Stunden lang aushalten kann 😀
Insgesamt war ich 15 der 48 Stunden auf dem Fahrrad.
Das ganze Event war ein großer Erfolg, die Einnahmen kommen dem Child and Youth Care Centre sowie der Suchtberatungsstelle für Alkohol und Drogen SANCA zugute.
IMG_0027 IMG_0002 IMG_0456 IMG_0422 IMG_0419 IMG_0341 IMG_0322 IMG_0315 IMG_0314IMG_0351 IMG_0258

Neben dem Spinathon war ich natürlich auch weiterhin mit meinem Fußballprojekt beschäftigt.
Und ich wage zu behaupten, dass mein Training inzwischen Früchte trägt.
Das erste Spiel der Top 6 ging zwar unglücklich 1:2 verloren, jedoch gegen die Mannschaft gegen die wir vor 3 Wochen beim 1:5 noch chancenlos waren.  Das zweite Spiel gewannen wir verdient, obwohl sich unser Torwart verletzte und wir in Unterzahl weiterspielen mussten.

Gestern hatte ich dann mal die Möglichkeit in das Basketballprojekt zu schnuppern, hier ein paar kleine Eindrücke:
IMG_6043 IMG_6044 IMG_6050 IMG_6059

Ich hoffe die nächsten Wochen werden jetzt ein wenig ruhiger. Nachdem ich letzten Monat 28 von 30 Tagen gearbeitet habe, werde ich mir vermutlich demnächst mal ein paar Tage freinehmen und verreisen. Mal schauen ob’s was wird…

7-Tage-Woche

Die vergangene Woche war die bislang anstrengendste, dafür aber die wohl schönste.

Von Montag bis Mittwoch habe ich mit den anderen Freiwilligen ein Ferienprogramm gemacht. Wir haben mit den Kindern Sport gemacht (Fußball, Basketball…), kleine Spiele wie „Who’s scared of the lion?“ (Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?) gespielt und gebastelt. So konnten sich die Kinder Drachen bauen, Steine bemalen, Muschelketten, Freundschaftsbänder oder Tiermasken basteln und sich auf einer Mauer mit einem Handabdruck verewigen. Dazu haben wir laute Musik gespielt( die kleinen können einfach schon so übertrieben gut tanzen- hier ein Video, das Maxie gemacht hat http://vimeo.com/75477102 ) und wir haben die Kinder geschminkt oder wurden von ihnen geschminkt :D.
Der Renner des einen Tages war ein Kevin Kuranyi-Bart, den ich über 10 Kindern geschminkt habe. Zudem hatten wir einen Getränkestand und für jedes Kind eine Kleinigkeit zu essen.  Jeden Tag waren über 100 Kinder am Start!

IMG_5666 IMG_5650

IMG_5646

IMG_5649 IMG_5675 IMG_5706 IMG_5699 IMG_5692 IMG_5732P1000630_Fotor P1000743_Fotor

It’s Superman!

Es hat einfach so unglaublich viel Spaß gemacht mit den Kindern zu spielen, mit ihnen rumzualbern oder sie durch die Luft zu schleudern. Das Gefühl, wenn du morgens aus dem Auto steigst und über zehn kleine Kinder mit breitem Grinsen auf dich zustürmen und deinen Namen schreien, weil sie sich freuen dich zu sehen, ist einfach unbeschreiblich!!!
Die Kinder haben schon gefragt, wann wir das nächste Programm machen und einige meinten bereits jetzt, dass ich nächstes Jahr nicht gehen dürfe. Diese Reaktionen bestätigen mir das Richtige getan zu haben und machen mich glücklich!
Was mir diese Woche jedoch gefehlt hat war ein wenig Erholung, allerdings auch ein wenig selbst verschuldet. Mittwoch bin ich beispielsweise um 5 Uhr aufgestanden, um beim Sonnenaufgang zu surfen, anschließend bin ich zum Ferienprogramm gefahren, habe danach meine u15-Boys trainiert, bin dann selbst zum Uni-Fußball gefahren und von dort aus die 5km nach Hause gelaufen.

IMG_5744 IMG_5743

Am Donnerstag konnte ich leider nicht beim Holiday Program mitwirken. Stattdessen begann dann die körperlich schwere Arbeit. Wir mussten die Sportplätze, die wir vor ein paar Wochen markiert hatten, fertig stellen. Konkret heißt das, wir  mussten wir die einzelnen Teile der Tore auf den Platz schleppen und verschrauben. Dann mussten wir mit Spitzhacken Löcher für die Pfosten graben (bei dem harten Boden mit vielen Steinen unter der Erde die schweißtreibendste Arbeit- für ein Loch haben wir teilweise eine Stunde gebraucht). Die Tore haben wir dann im Boden einzementiert und zum Schluss haben wir das Feld abgekreidet. Abends hieß es dann den Anhänger aufladen, damit wir das gleiche in Port Elizabeth und Port Alfred machen konnten. In der Nacht zu Freitag um 3 Uhr holte Brett dann Nisan und mich ab.  Als wir dann Nachmittags um 15 Uhr mit den Sportplätzen in P.E. fertig waren, mussten wir erstmal ein wenig entspannen. Abends waren wir mit den anderen Freiwilligen bei einem Braai bei Nemo eingeladen. Samstagmorgen ging es dann um 5:30 weiter nach P.A., am späten Nachmittag waren wir zurück in East London und haben den Tag am Nahoon Reef ausklingen lassen. Heute morgen haben wir dann die 6 Felder in Parkside abgekreidet, ich hatte also eine 7-Tage-Woche. Nächste Woche geht’s dann erneut auf reisen. Dieses Mal nach in die Transkei nach Coffee Bay, um da die Sportplätze zu bauen.
IMG_5833 IMG_5826 IMG_5818IMG_5840

Nahoon Reef

IMG_5856 IMG_5869IMG_5896 IMG_5883

IMG_5858 IMG_5861

Neues aus der Rainbow Nation

Gibt mal wieder was zu berichten…

Ich beginne mal mit dem verrückten Trip nach Port Alfred, den ich bereits im letzten Artikel angekündigt hatte.
Da Leon und ich am Samstagmorgen zum Lifeskill-Unterricht unserer Fußballteams mussten, reisten wir mit einem öffentlichen Transport nach.
Beim Busunternehmen ging keiner ans Telefon, sodass uns einer der anderen Coaches zu einem Minitaxi-Stand brachte.
Allerdings waren die Taxis von Außen nicht als solche zu erkennen, ein Pappschild hinter der Windschutzscheibe zeigte das Fahrziel der jeweiligen Autos an. Unser Fahrzeug war ein weißer Kombi, dessen Kofferraum so zerbeult war, dass er sich nicht mehr öffnen ließ. Der Fahrer verstaute direkt unser Gepäck, sodass wir davon ausgingen, in Kürze loszufahren… Pustekuchen! Minitaxis in Südafrika fahren erst los, sobald der Wagen voll ist. Und so warteten wir und warteten und warteten.
Nach über 5 Stunden Wartezeit bei 29°, in der prallen Sonne, mitten in der Innenstadt East Londons (wir trauten uns aus Angst um unser Gepäck nicht aus der Sichtweite des Taxis zu gehen) ging es dann jedoch endlich los und das, obwohl wir nur 3 Fahrgäste waren (zwischenzeitlich waren wir 4, aber der eine hatte dann irgendwann das warten satt.)
Umso besser dachten wir uns, haben wir wenigstens ein wenig Platz…
Pustekuchen! Nach 5 Minuten sammelten wir eine Gruppe von Trampern am Straßenrand ein und das war’s dann mit Komfort. Die übrigen 2 Stunden Autofahrt saßen wir so eingequetscht, dass wir uns keinen Zentimeter bewegen konnten, Außerdem musste ich mich ducken, um nicht mit dem Kopf an die Decke zu stoßen, was ich dann aber doch bei jedem der Gefühlten 1000 Schlaglöchern tat. Dazu lief die Filmmusik von Titanic- die wohl bizarrste, aber rückblickend auch lustigste Autofahrt meines Lebens!!! 😀
Angekommen in Port Alfred war das Bootsrennen bereits gelaufen.

Abends hatten wir gemeinsam mit den Freiwilligen aus Port Alfred und Port Elizabeth (auch Nemo und Sherin, die endlich angekommen sind!  🙂 ) auf dem riesigen Festivalgelände eine verrückte Partynacht. Morgens haben wir uns den Sonnenaufgang am Strand angeschaut und Wale am Horizont aus dem Wasser springen sehen.
Es war in jedem Fall ein unvergessliches Wochenende.

Das Wochenende darauf erwartete uns unser zweites Sportevent mit der B-Strong Foundation: Ein Rugby-Turnier für verschiedene Altersklassen in Verbindung mit einem Coaching-Workshop für Tag-Rugby.
Wir halfen beim Aufbau, verkauften Hotdogs und verteilten Getränke an die Kinder. Die teilnehmenden Mannschaften waren überwiegend Schulteams der Schulen der anderen Freiwilligen, sodass wir ebenfalls als Trainer assistierten, mit den Kindern spielten und rumalberten. Für das Event waren Bookie (das Maskottchen der südafrikanischen Nationalmannschaft, den Springboks) und ein ehemaliger Nationalspieler als Special-Guests auf dem Polizei-Sportgelände East Londons.

Rugby Clinic

braai

IMG_3831 IMG_4174

Letzte Woche habe ich dann mal ein wenig in die Arbeit der anderen reingeschnuppert.  Weil Leon bis Donnerstag in Coffe Bay war, habe ich Montag und Mittwoch neben U13 und U15 auch die U11 der Buffalo City Boys trainiert. Derweil hat sich die Trainingsbeteiligung meiner Mannschaft stark gebessert. Die letzten beiden Trainingseinheiten hatte ich mehr als 15 Spieler.
Gestern haben Leon und ich die Jungs dann überrascht und sind mit ihnen nach dem Lifeskill-Unterricht für eine Beachsoccer-Session an den Strand gefahren.
Nach einem kurzen Strandlauf und ein paar Dünensprints haben wir ein Feld abgesteckt, 2 Stunden lang gekickt sind und anschließend ins Meer gehüpft. Außerdem hatten wir zum Lunch ein wenig Obst und Getränke besorgt.
Ich hoffe, dass die Teambuilding-Maßnahme dafür sorgt, dass die Trainingsbeteiligung auch in den nächsten Wochen so hoch bleibt. Auf jeden fall waren alle sehr begeistert und hatten richtig viel Spaß.

IMG_1798

IMG_5519     IMG_5523

IMG_5544     IMG_5568

IMG_5586     IMG_5608 IMG_5621     IMG_5628

Am Donnerstag waren Janna und Mira, die beiden Freiwilligen der A.W. Barnes Primary School, mit ein paar Kindern auf einem Ausflug, sodass Nisan und ich den Sportunterricht an diesem Tag gemacht haben.
Obwohl es ein wenig schwierig war den Kindern die geplanten Spiele zu erklären, hat es wahnsinnig Spaß gemacht. Das Lächeln und die glücklichen Gesichter der Kinder wirken einfach ansteckend!  Ein wenig beneide ich die beiden schon jeden Tag mit so unglaublich süßen und lustigen Kindern an der frischen Luft arbeiten zu dürfen…

Nächste Woche sind in Südafrika Frühlingsferien und wir East London-Freiwillige haben von Montag bis Donnerstag ein Holiday Program im Parkside-Township geplant. Bislang haben sich dafür auch schon 200 Kinder angemeldet. Ich bin schon voller Vorfreude und werde im Anschluss berichten!!!

IMG_5452

Die Mädels waren begeistert, als ich dann auch mal gesprungen bin

IMG_5396

„Stehbock, Laufbock“ oder hier „Stuck in the Mud“

IMG_5364

„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ spielen die Kinder hier sogar auch 😀
Allerdings heißt das Spiel hier „Who’s scared of the lion?“

IMG_5437 IMG_5444 IMG_5458IMG_5380 IMG_5462[1] IMG_5378 IMG_5460

In meiner Freizeit spiele ich jetzt auch endlich wieder selber Fußball in der Uni-Mannschaft East Londons. Die Spieler hier sind einfach so unglaublich fit und athletisch. Das Spiel ist viel schneller als in Deutschland, dafür aber auch um so weniger taktisch…
Und das Surfen macht auch Fortschritte: Mittlerweile stehe ich einige Wellen 🙂
Neulich hatte ich im Wasser Begegnung mit 2 Delfinen. Zuerst habe ich nur die Rückenflossen gesehen und bin in Panik aus dem Wasser geflüchtet, weil ich die 2 unbekannten Wesen für Haie gehalten hatte. Erst als ich schon halb aus dem Wasser war, bemerkte ich, dass es Delfine waren und konnte mich bis auf 10 Meter nähern, ehe sie davonschwammen.

Den heutigen Abend werde ich mit Spannung die Wahlergebnisse verfolgen, ich habe natürlich auch mein Kreuzchen gemacht…..

Da waren’s nur noch elf…

Heute vor genau einem Monat begann mein Abenteuer, kaum zu glauben, wie schnell die Zeit seitdem vergangen ist.

Letze Woche Donnerstag musste ich mich von Tjark verabschieden. Beim letzten gemeinsamen Training am Mittwoch stellten wir uns beide aus den U15 und U13-Spielern ein Team zusammen und traten gegeneinander an. Für die Kinder hatten wir Obst, Wasser, Saft und Müsli-Riegel besorgt und Tjark hatte ein kleines Geschenk für jeden Spieler.

War echt ein spaßiger und gelungener Abschluss!  Ich bin Tjark unendlich dankbar für die gemeinsamen 3 Wochen, in denen er mir meinen Einstieg in East London deutlich erleichtert hat.

IMG_5024 IMG_5033 IMG_5045     IMG_5054

Am Samstagmorgen hatten wir unser erstes kleines Event: der Spring Day Fun Run/Walk.

Um 6 Uhr (welch unmenschliche Zeit! :D) ging es los zum Veranstaltungsort, wo wir zunächst mit dem Aufbau von Getränkeständen, dem Zieleinlauf, eines Coca-Cola-Trucks und verschiedenen Werbebannern beschäftigt waren.
Der 5km lange Lauf startete um 7:30, Cheerleader und laute Musik sorgten für Unterhaltung, anschließend gab es eine kleine Verlosung.
Es erschienen leider deutlich weniger Läufer, als sich angemeldet hatten. Das hatte vermutlich mit der frühen Uhrzeit und den etwas niedrigeren Temperaturen (um die 13°, da sind die Südafrikaner sehr verwöhnt) zu tun. Trotzdem waren am Ende alle zufrieden. Mit Rund 60 Teilnehmern war es das kleinste Event für dieses Jahr.
Nächsten Monat startet mit dem 48hr Charity Spinathon dann das größte. Für 50 Rand (ca. 3,80€) kann man sich für eine Stunde auf eines von 80 Spinningbikes setzen und für den guten Zweck strampeln. Brett wird sogar die vollen 48 Stunden ununterbrochen mitfahren!!! Insgesamt werden für den Spinathon um die 2000 Teilnehmer erwartet und bereits jetzt, nach den ersten Tagen der Anmeldung, haben uns unzählige Teilnahmeanfragen erreicht.

http://www.48hr-spinathon.co.za/

IMG_5061 IMG_5074 IMG_5077 IMG_5100 IMG_5105 IMG_5175

Indes habe ich mein zweites Spiel als Trainer 1:5 verloren. Gegen den Tabellenführer, der uns physisch und spielerisch überlegen war, hatten wir auf Kunstrasen keine Chance.
In 2 Wochen beginnen dann die Play Offs, in denen die ersten 6 Teams der Liga gegeneinander antreten.

Bis dahin ist noch einiges zu verbessern, was jedoch eine große Herausforderung wird. Aufgrund der niedrigen Trainingsbeteiligung von teilweise nur 7 Spielern, den Größenunterschieden (manche der Spieler sind 11 Jahre alt, andere 14) und auch dem zu unterschiedlichen spielerischen Niveau fällt es mir ein wenig schwer, das Training für alle ansprechend zu gestalten. Ich hoffe, dass ich das Problem in den kommenden Wochen in den Griff bekomme und ich mehr Spieler für mein Training begeistern kann..

IMG_5214

Am Mittwoch hatte ich mit Nisan einen kleinen Roadtrip: wir sollten den Zaun für einen Sportplatz ins 200km entfernte Port Alfred bringen.
Die Straße nach Port Alfred führte entlang der Küste und erlaubte uns den einen oder anderen schönen Ausblick in die Natur.

Morgen geht’s dann vermutlich erneut nach Port Alfred, diesmal aber privat, um uns gemeinsam mit Freiwilligen aus Port Elizabeth und Port Alfred ein riesiges Bootsrennen anzugucken, das wohl 20.000 Studenten aus dem ganzen Land anzieht.
Leider ist uns unsere Mitfahrgelegenheit abgesprungen, sodass wir uns morgen früh spontan um eine Anreise mit Öffis kümmern müssen.

IMG_5259 IMG_5275 IMG_5284

P.S. Checkt auch mal den Blog von meiner Mitbewohnerin und Projektpartnerin Maxie!
http://maxie-in-eastlondon.blogspot.com/

Erste Arbeitseindrücke und Seminar

So, mal wieder einiges zu berichten…
Ich fang mal mit der Wohnung an: Es hat zwar viel Zeit in Anspruch genommen, aber mittlerweile bin ich mit unserer Wohnsituation sehr zufrieden. Insbesondere durch die kreative Ader Maxies, die beispielsweise aus  alten Styroporplatten Pinnwände erstellt hat, wirkt die Wohnung nicht mehr so unpersönlich und kalt.
Hier mal ein paar Bilder der 3 Räume:

Nisan und mein Zimmer, links die Spaßseite :P

Nisan und mein Zimmer, links die Spaßseite 😛

Bad

Unser Durchgangs-Bad

Küche/Esszimmer/Maxies Zimmer

Küche/Esszimmer/Maxies Zimmer

Blick aus dem Fenster

Blick aus dem Fenster

Nun zu meinen ersten anderthalb Arbeitswochen (anderthalb, weil wir eine halbe Woche ein Seminar hatten…) :
Die ersten Tage im Büro der B-Strong Foundation erwiesen sich um ehrlich zu sein weniger spannend. Von Montag bis Mittwoch war ich nur damit beschäftigt Excel-Tabellen anzufertigen. Zum Einen musste eine Datenbank mit Telefonnummern und e-mail-Addressen aller Teilnehmer eines Benefizlaufs (es waren über 300) erstellt werden, um kommende Events einfacher promoten zu können.
Außerderdem musste eine Übersicht über alle Sportler, die im Förderprogramm der Foundation sind (insgesamt über 1000 Sportler) erstellt werden.
Doch auf die trägen Anfangstage folgten ereignisreichere, weil uns Brett (unser Mentor in Südafrika und Gründer der B-Strong)vielen Leuten vorstellte, mit denen wir in Zukunft zusammenarbeiten werden und wir so auch viel von East London zu sehen bekamen.
Außerdem fuhren wir nach Areena, dem Schauplatz unseres Seminars, um dieses Vorzubereiten.
Wo wir auch gleich beim nächsten Punkt meines Berichts wären.
Von Montag bis Mittwoch kamen alle Südafrika-Freiwillige (bis auf Nemo und Sherin, die im September in Port Elizabeth landen) in Areena, das 30km von East London liegt, zusammen.
Untergebracht waren wir in einem Resort, das von einem Wildpark und einem kleinen Fluss umgeben war.
Aufregend, weil wir dort die verschiedensten Tiere zu Gesicht bekamen.
Das Seminar diente hauptsächlich dem Austausch unserer ersten Erfahrungen. Außerdem waren eine Frau von der südafrikanischen Drogenberatungsstelle, sowie zwei Personen der GIZ zu besuch, die uns etwas zu HIV/Aids und den Geschlechterrollen in Südafrika erzählten und Fragen beantworteten, da dieses Probleme sind, mit denen wir in Südafrika häufig zu tun haben werden.

Natürlich kam aber auch bei diesem Seminar der Spaß nicht zu kurz: Neben einer Bootstour auf dem Fluss mit kurzem Halt zum Klippenspringen, einer vierstündigen Tennispartie mit Tjark, Billard, Tischtennis und Trampolinspringen, stand am Dienstagmorgen um 7 Uhr ein Adventure-Walk mit Guide auf dem Programm.
Dieser war allerdings ein wenig anders, als wir ihn uns alle vorgestellt hatten. Da ich schon vorher Giraffen, Zebras, Strauße, Antilopen und einen Affen gesehen hatte,  rechnete ich mit einer Art Safari. Der Walk entpuppte sich dann aber als Gang  über kleine Trampelpfade durch dschungelmäßiges Gebiet und als Kletterpartie durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Letztlich sahen wir dann aber am Ende des Walks noch eine Horde Zebras, gefolgt von ein paar Antilopen.

Schauplatz unseres ersten Seminars in Südafrika

Schauplatz unseres ersten Seminars in Südafrika

Blick auf das Camp

Blick auf das Camp

Ninja-Turtle

Ninja-Turtle

Majestätisch!

Majestätisch!

IMG_4799

IMG_4791

Cliff Diving :)

Cliff Diving 🙂

Adventure-Walk. durch den Dschungel

Adventure-Walk durch den Dschungel

Die Tage nach dem Seminar hatten Nisan und ich die Aufgabe Sportfelder im Parkside Township abzustecken, was sich aufgrund der Bodenbeschaffenheit als große Herausforderung herausstellte und uns deshalb auch noch kommende Woche beschäftigen wird.

Außerdem hab ich letzte Woche erstmalig ohne Tjark die U15 und U13 der Buffalo City Soccer School trainiert, weil er für sein letztes Wochenende in Südafrika nach Kapstadt verreist ist.
Am Samstag hatte ich dann auch mein erstes Spiel als Coach, ich war zugegebenermaßen schon ein bisschen aufgeregt.
Vielleicht waren es meine einprägsame Worte oder mein überragendes Training, vielleicht aber auch Tjarks gute Vorarbeit und der schwache Gegner- wir gewannen das Spiel hochverdient mit 3:0!

Traumhaft, bei so einer Atmosphäre zu trainieren :)

Traumhaft bei so einer Atmosphäre zu trainieren 🙂

IMG_4641

Achja, mit dem Surfen habe ich auch begonnen, heute lief’s schon besser als beim letzten Mal.

IMG_4719IMG_4718

Nahoon Beach I

Nahoon Beach I

Nahoon Beach II

Nahoon Beach II

Nisan und ich heftig am Posen :P

Nisan und ich heftig am Posen 😛

Angekommen!!!

So liebe Freunde, jetzt finde ich auch mal die Zeit etwas von mir hören zu lassen.
Ich habe so viele neue Eindrücke gewonnen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu schreiben. Deshalb berichte ich jetzt einfach mal chronologisch:
Ich bin gut angekommen, auch wenn die Anreise ein wenig chaotisch verlief. Um 10:30 ging es in Hannover mit dem Zug nach Göttingen, und von da aus mit dem Auto nach München. Aufgrund von Gewittern verzögerte soich unser Flug um mehr als 2 Stunden, sodass wir in Johannesburg unseren Anschlussflug verpassten und uns um einen neuen Flieger kümmern mussten. So kamen wir dann also am Mittwoch um 16 Uhr, nach 30 Stunden Reisezeit, reichlich kaputt, an.

Vom Flughafen ging es dann zur Wohnung, die sich auf dem selben Grundstück wie unser Büro befindet. Zusammen mit Maxie und Nisan, die auch beide in der B-Strong Foundation arbeiten werden, werde ich hier die nächsten 12 Monate leben.

Allerdings ist die Wohnung noch mehr oder weniger eine Baustelle. Bei unserer Ankunft war sie bis auf 2 Betten, 2 EInbauschränke und eine Küchenzeile komplett nackt. Die letzten Tage waren wir viel damit beschäftigt sie Stück für Stück auszustatten und ich denke, dass wir auch noch ein wenig Arbeit und Zeit investieren müssen, bis wir uns darin wirklich wohl fühlen können.

Am Donnerstag waren wir nach einem Meeting mit Brett, unserem Mentor in East London, größtenteils mit EInkaufen und Einrichten beschäftigt. Abends war ich mit den anderen Freiwilligen in einer Sportsbar feiern. Im Übrigen bin ich da auch das erste mal ohne Fahrlehrer Auto gefahren und trotz der widrigen Umstände mit 7 angetrunkenen Beifahrern, dem südafrrikanischen Linksverkehr, der Dunkelheit und des fremden Wagens bin ich echt gut damit klargekommen 😛
Inzwischen macht es mir echt Spaß! Die Landschaft in East London hier ist sehr hügelig und immer wenn man bergab fährt hat man die traumhaftesten Ausblicke mit Palmen, bunten Bäumen, Pflanzen in saftigem grün und dem Meer im Hintergrund.

Vorgestern und gestern habe ich meinen Kumpel und Projektvorgänger Tjark ins Parkside-Township begleitet, in dem sich der Fußballverein befindet, in dem ich arbeiten werde. Tjark wird in 2 Wochen zurück nach Deutschland fliegen und hinterlässt mir die U15 Mannschaft. Ich war auch gleich als Schiedsrichter bei 2 offiziellen Ligaspielen aktiv, konnte die Kinder und die Verantwortlichen kennenlernen.
Außerdem wurde mir ein Einblick in den Lifeskill-Unterricht gewährt, an dem  die Kinder aus den Fußballteams einmal wöchentlich teilnehmen. Dieser soll den Kindern Werte und Normen vermitteln, die sie im normalen Unterricht oder zu Hause nicht erlernen. Die Stunde am Freitag ging ums Thema Selbstvertrauen.
Anschließend war ich kurz am Strand laufen und abends hatten wir unser erstes Braai. Braai ist das südafrikanische Wort für Grillen und hier noch viel populärer als in Deutschland.

Heute war der bislang der entspannteste Tag, weil ich endlich das erste Mal ausschlafen konnte und kein Programm vorgeschrieben war.
Anschließend sind wir dann an den Strand gefahren. Dort haben wir ne Runde Football im Sand gezockt, sind mit nem Board die Dünen runtergesurft und ich war das erste Mal im Meer baden.
Bei milden 23° lässt sich der „Winter“ hier recht gut ertragen. Nur abends wird es sehr kalt. Um 18 Uhr geht die Sonne unter und die Temperauturen sinken auf 8°. Weil die Häuser hier so schlecht isoliert sind, schlafe ich mit 2 Decken und Wärmflasche. Heute Nachmittag haben wir im Township eine kleine Basketballsession gemacht. Wir Freiwillige haben gegen ein Team aus dem Township gespielt. Hat echt Bock gemacht, weil auf beiden Seiten wirklich alle was drauf hatten.
Und die Stimmung war fantastisch!!! Jeder Trickspielzug, jede Finte, jeder Dunk wurde frenetisch gefeiert.

Tut mir Leid, dass der Artikel so lang geworden ist.  Ich werde versuchen mich in Zukunft kürzer zu fassen 😀
Morgen früh beginnt dann mein erster Arbeitstag in der B-Strong Foundation, ich bin gespannt…

East London von oben 🙂

Fußballplatz der Buffalo City Soccer School

Am Strand

Sandboarding- macht echt Laune, nur das raufklettern auf die Dünen ist meeega anstrengend

Team weltwärts 🙂